Theorie und Praxis. Das übliche Dilemma. Denn so einfach ist die Planung einer Reiseroute bei einer Weltreise leider nicht. Probleme will man es vielleicht nicht nennen, die da auf einen zukommen. Es zwingt einen schlieÃlich niemand zu einer Weltreise. Es sind also wahrliche Luxusprobleme.
Was gibt es bei der Planung einer Weltreise-Route zu bedenken? Wie kann man vorgehen?
Leider fordern einige Parteien ein Mitspracherecht und möchten bei der Routenplanung mitreden. Neben den Teilnehmern der Weltreise selbst, sitzen bei der Entscheidungsfindung nämlich u.a. folgende Gäste mit am Tisch:
Willkommen in diesem illustren Kreis!
Stift zur Hand nehmen. Zettel bereit legen. Träumen Sie los. Ohne auf Entfernungen, Kosten oder Sonstiges zu achten.
Schreiben Sie alles auf, was ihnen einfällt. Sehenswürdigkeiten, Länder, Regionen, Orte, Tiere oder Pflanzen, die Sie gern einmal in freier Wildbahn bestaunen wollen. Notieren Sie alle Ziele, die Sie noch nicht oder noch nicht ausgiebig genug bereisen konnten. Wählen Sie ferne Ziele. Lassen Sie Europa auÃen vor. Europäische Länder können Sie in jedem längeren Urlaub gut bereisen.
Wenn Sie zu zweit reisen - tun sie es gemeinsam. Jeder auf einem eigenen Zettel. Wenn Sie Glück haben, finden sich beim Abgleich viele Ãberschneidungen. Wenn nicht - viel Spaà dabei, ihre Wünsche auf einen Nenner zu bringen. Es wird in jedem Fall ein toller Abend, bzw. viele tolle Abende. Bis irgendetwas feststeht, vergeht viel Zeit.
Wahrscheinlich ist die Liste länger als das, was letztendlich realisierbar ist. Wenn nicht, umso besser. Und mit Sicherheit ändert sich alles sowieso noch 20 Mal, bevor Sie irgendetwas buchen. Also kein Sorge. Nichts ist in Stein gemeiÃelt.
Generell gilt: Weltreise-Routen sind so unterschiedlich wie die Menschen selbst. Die einen eilen durch die Welt und sammeln unzählige Stempel im Pass, für andere ist der Weg das Ziel. Entscheiden Sie für sich selbst - die Qual der Wahl bleibt ihnen selbst überlassen.
Jetzt haben Sie evtl. bereits einige Ziele gestrichen. Wenn sich enorm viele Länder auf Ihrer Liste finden, sollten Sie jetzt schon einmal Favoriten definieren und Prioritäten festlegen.
Der Geldbeutel liegt hier also mit jedem Mitglied im Klinsch. Es scheint, die böse Seite der Macht sei gefunden. Nichts desto Trotz. Eine Weltreise macht man nur einmal. Und zumindest dieses eine Mal müssen Geld und Vernunft sich irgendwie näher kommen. Zwingen wir sie einfach dazu. Behalten wir das Geld im Hinterkopf. Ohne geht es schlieÃlich nicht. Dennoch - lassen Sie sich nicht alles vom Kontostand diktieren. Das Geld darf die Route und deren Planung beeinflussen, aber bestimmen sollte es diese keinesfalls! Sparen Sie lieber etwas länger und leisten Sie sich etwas später das, was Sie wirklich wollen. Eine Reise voller Kompromisse endet in einem unbefriedigenden - hätte, wenn, könnte - Kreislauf.
Unser Tipp: Lassen Sie sich Zeit!
Sie wollen die Welt sehen? Dann schauen Sie sich die Welt auch an. Hübsch hergerichtete Hauptstädte und glattgebügelte Touristenattraktionen sind nett, spiegeln aber nicht das Land wieder.
Stellen Sie sich vor, Sie besuchen in Deutschland lediglich Neuschwanstein und Berlin. Und dort machen Sie bestenfalls nur eine Stadtrundfahrt. Wären Sie dann der Meinung, Sie hätten Deutschland gesehen? Na gut, gesehen haben Sie etwas von Deutschland. Bereist haben Sie es nicht. Das wahre Leben findet nicht im Hochglanz statt. Wer wirklich etwas von der Welt und den jeweiligen Ländern sehen möchte, der sollte sich Zeit lassen. Die Hauptstadt verlassen. Durch das Land reisen. Per Zug, Bus oder Auto. Menschen im Alltag beobachten, in einheimischen Lokalen essen, die fremde Sprache benutzen. Oder sich mit Händen und FüÃen den Weg bahnen.
Planen Sie pro Land mindestens 3, besser 4 Wochen ein.
Jetzt gibt es zwei Möglichkeiten. Ihnen wird schwindelig und Sie schauen panisch auf ihre Liste. Verzweifelt setzen Sie den Stift erneut an und streichen fleiÃig Ziele durch.
Oder Sie sind von den Kosten positiv überrascht und holen die durchgestrichenen Länder auf ihrer Liste doch noch einmal hervor.
Insofern Sie eine ausgedehnte Weltreise planen, gibt es genügend Zeit, sich immer genau dort aufzuhalten, wo es angenehm ist. Bei einer Dauer von weniger als 6 Monaten passt evtl. kaum noch etwas zusammen. Da hat man entweder tiefsten Winter und dann direkt Hochsommer. ÃbermäÃige Hitze, Regenzeit, Trockenzeit oder dauerhaften Schneefall will man auch vermeiden. Kompromisse bleiben in Sachen Wetter also wahrscheinlich nicht aus.
Was eventuell noch folgende neue Frage nach sich zieht: wie sollen all die Klamotten (für Winter und Sommer) samt all dem Equipment in eine einzige Tasche passen? Wird eventuell ein Sherpa benötigt für all das Gepäck?
Wie auch immer, es gilt also: Die Route an das Wetter anpassen!
Es ist vollbracht! Ihre Route steht! Diese Version ihrer Route wird sich möglicherweise noch mehrfach ändern. Vorerst sollten Sie aber erst einmal ordentlich feiern. Ihre Weltreise nimmt Gestalt an!