Einmal um die Welt bitte. Danke.

Weltreise - auf ins Glück!?

Eine Reise die ist lustig, eine Reise die ist schön.
Gibt es da nicht ein Lied? Sicherlich eine alte Volksweise. Prima! Über Jahrhunderte gewachsene Weisheiten haben doch immer recht. Da kann doch quasi gar nichts schief gehen. Doch wartet wirklich das pure Glück?

Einmal keinen Alltag bitte

Nichts wie weg. Weit weg von Job, Verpflichtungen, der mehr als vertrauten Umgebung oder einer gescheiterten Beziehung. Dem Alltag entfliehen. Ob Flucht oder einfach der große Durst nach Welt und Abenteuer - eine Weltreise ist auf jeden Fall eine grandiose Idee. Manche entdecken sich selbst gänzlich neu, andere erfüllen sich einen großen Traum, wieder andere reisen endlich einmal bewusst. Macht das Spaß? Und ob! Zumindest, wenn man die Reise für sich selbst macht. Wer lediglich anderen etwas beweisen will, der sollte zuhause bleiben.

Vorfreude deluxe

Worauf man sich bereits lange vor der Abreise freuen darf, ist nahezu grenzenlose Gelassenheit gegenüber alltäglichen Missständen. Sobald man die Entscheidung getroffen hat und vom (noch fernen) Horizont die Weltreise Auszeit winkt, erträgt sich vieles leichter. Davon abgesehen, dass man in Planungen und Tagträumen versinkt, scheint fortan jedes Problem oder jeder nervige Zustand in rosa Watte gepackt zu sein. Bzw. sorgt die rosa Weltreise-Voraus-Brille für märchenhafte Entspanntheit. Es ist wunderbar!

Unterwegs

Durch die Welt zu reisen gleicht manchmal einem harten Job. Die Tage sind meist länger als jeglicher Arbeitstag. Bieten allerdings das hundertfache an Erlebnissen. Die Eindrücke zu verarbeiten, Unmengen von Fotos zu sortieren und nebenbei noch die weitere Route detaillierter zu planen, gleicht hin und wieder einer echten Kraftanstrengung. Manchmal wünscht man sich einfach nur ein paar Tage Urlaub machen zu können. Und dann macht man es einfach :-)

Täglich Neues zu sehen und zu entdecken ist ein fantastischer Alltag. Der Weg ist das Ziel - diese Devise kann hier endlich einmal auf Dauer gelebt werden. Keine Ahnung, ob es Menschen gibt, denen diese Art von Reise-Alltag nicht zusagt. Uns scheint es unmöglich, es nicht zu lieben. Selbst das Heimweh hat uns nicht ein einziges Mal heimgesucht. Und auch sonst keinen der Weltreisenden, die wir getroffen haben.

Unwegsamkeiten

Wo schlafen wir heute? Was essen wir heute? Wo zum Henker ist denn nun endlich das Meer? Und wie bitte kommen wir angeblich nochmal zum Bahnhof? Hast Du ein Wort verstanden?
Wer schon oft gereist ist, wird es kennen. Reisen treibt einen mitunter an die Grenzen des Wahnsinns. Von zwischenmenschlicher Dauergemeinsamkeit ganz zu schweigen - insofern man nicht allein reist. Und somit gelegentlich evtl. eher an Einsamkeit leidet als an einem Overkill an Zweisamkeit.
Aber von Grenzerfahrungen ist schließlich auch noch niemand dümmer geworden. Im Gegenteil. Erlebnisse braucht der Mensch. Auch unschöne gehören dazu. Und derartige Erlebnisse gehören nicht nur dazu, sondern dürfen nicht fehlen! Wie sollte man sonst den großartigen Rest zu schätzen wissen?
Wie langweilig wäre es, zurück in der Heimat Freunden und Familie stundenlang über strahlenden Sonnenschein, Idylle und unsagbare Freude zu berichten. Manche schalten doch nach 12 Fotos schon geistig ab - und das, obwohl doch noch 2834 Fotos folgen! Eine Geschichte über ein versenktes Kanu und den klatschnassen Schlafsack wirkt Wunder in Sachen Aufmerksamkeit.
Somit ein Hoch auf Unwegsamkeiten und Missgeschicke. Auf verpasste Züge. Auf verlorenes Gepäck. Auf falsch herum gehaltene Karten. Auf den gefühlt verwahrlosesten Campingplatz aller Zeiten! Es kostet verdammt viele Nerven - aber auch das ist irgendwie Glück! :-)

Und danach?

Es wird schwer. Zurückkommen und im altbekannten Alltag zu landen erfordert einiges an Nerven. Vorbei ist das ach so schöne Leben voller Erlebnisse und Eindrücke. Ohne Sorgen um Job, Geld und banale Alltagsdinge. Bereits kurz nach der Rückkehr wird es sich wieder anfühlen, als wäre man nie woanders gewesen.

Aber eins kann einem niemand mehr nehmen. Man hat es gewagt. Man hat nicht brav für das Eigenheim oder Sonstiges gespart. Man hat sich ein großartiges Abenteuer geleistet. Und Erlebnisse für die Ewigkeit gesammelt. Und endlich das Gefühl verloren, im Leben vielleicht irgendetwas verpasst zu haben. Das fühlt sich verdammt sehr nach Glück an!

Fazit

Der Gedanke, dass pralle Glücksseligkeit, ein Dauergrinsen und unerschöpfliche Begeisterung ein dauerhafter Begleiter sein werden, ist toll. Diese Vorstellung wird zumindest während der Vorbereitung für Unmengen an Vorfreude und Aktionismus sorgen. Nun: die Reise-Realität ist großartig, hat aber auch jede Menge Anstrengungen und Nervenaufreibungen zu bieten. Es kann somit nicht schaden, wenn man als geneigter Weltreisender trotz aller Fantasien ein wenig gesunden Realismus walten lässt.

Ein wenig Angst oder Ehrfurcht vor einer Weltreise sind vollkommen normal. Jeder hat Respekt vor neuen Abenteuern. Mehrere Monate fern der Heimat sind mitunter eine echte Herausforderung. Nur Mut! Den heimatlichen Alltag hinter sich zu lassen tut gut und bringt richtig Freude. Endlich einmal nicht arbeiten. Keine Meetings, keine Kunden, kein Chef, keine zu erfüllenden Pläne und Ziele. Einmal sein eigener Herr sein. Einfach nur sein. Irgendwo auf der Welt.

Das eine Weltreise ein anderes Kaliber als 3 Wochen Backpacking sind, sollte klar sein. Wer also an sehr überschaubarer Blauäugigkeit leidet, der kann einer Weltreise frohen Mutes entgegen sehen. Eine Prise Vorsicht, Realitätssinn und gesunder Menschenverstand sollten an Board sein. An (Grenz)Erfahrungen wird es nicht mangeln. Und an Erlebnissen auch nicht. Achtung: es ist ein Overkill an Eindrücken zu erwarten.

Eine Tüte Mitleid bitte. Danke.

weltreise glück



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