Wohnung untervermieten

Die Weltreise ruft. Ob man jedoch zuhause ist oder nicht - Miete, Nebenkosten, Versicherungen und Co laufen munter weiter. Um sich den unnützen geldlichen Klotz am Bein zu sparen, empfiehlt sich bei einem längeren Aufenthalt im Ausland, die eigene Wohnung zu vermieten. Eine Weltreise oder sonstige Auszeit und Abwesenheit kostet in der Regel einiges an Geld und es wäre doch schön, es nicht dem heimischen Vermieter in den Rachen zu werfen, sondern für einen Surfkurs oder paar mehr Cocktails am Strand auszugeben!

Wann lohnt sich eine Untervermietung?

Fast immer. Geld sparen und Ausgaben minimieren hat noch nie geschadet!
Da jedoch einiges an Aufwand zu bewältigen ist, muss hier jeder für sich selbst abwägen und entscheiden, wieviel Vorarbeit und Bürokratie ihm die Ersparnis der Miete wert ist.

Fremde Menschen in seiner vertrauten Umgebung wohnen zu lassen, ist nicht jedermanns Sache. Wer damit kein Problem hat, dass das eigene Bett und sonstiges Inventar von anderen genutzt wird, für den ist eine Untervermietung eine echte Option. Zudem besteht die Möglichkeit, einzelne Zimmer oder Bereiche unzugänglich zu machen und somit nicht die komplette Wohnung leer räumen bzw. vermieten zu müssen.

Wozu man sich auch entschließt, es gibt einiges an Papierkram zu erledigen. Ganz zu schweigen davon, dass es zu allererst Interessenten zu finden und zu inspizieren gilt. Es gilt wasserdichte Versicherungen, Regelungen und Vereinbarungen zu treffen, um unangenehme Überraschungen bei der Rückkehr zu vermeiden!

Achtung:

1) Zu allererst sollte man seinen Vermieter kontaktieren und mit diesem über das Vorhaben der Untervermietung sprechen. Man kann die Einwilligung keinesfalls voraussetzen. Kein Vermieter ist dazu verpflichtet, seinem Mieter eine Untervermietung zu erlauben. Wer sein eigener Herr und Besitzer der Wohnung oder des Hauses ist, kann selbstverständlich tun und lassen, was er möchte. Rechtliche Hinweise sind hier übersichtlich dargestellt.

2) Jegliche Gewinne aus einer Untervermietung müssen als Einkommen versteuert werden. Das Gewinn erzielt wird, ist in der Regel nicht der Fall. Trotz allem müssen Einkünfte aus Vermietung in der Steuererklärung bedacht werden. Genaue Informationen zum Thema kann man hier nachlesen.

3) Sollten Sie wider Erwarten überstürzt oder frühzeitig zurück kehren, haben Sie in der Regel keinen Anspruch auf Ihre Wohnung. Sie werden sich vorübergehend eine andere Bleibe suchen müssen.

Untermieter finden

Gerade in großen und beliebten Städten, wird eine Vermietung auf Zeit kaum ein Problem darstellen. Willige Untermieter werden einem in Ballungszentren wahrscheinlich sogar die Tür einrennen. Zu den sowieso wohnungssuchenden Personen gesellen sich Praktikanten oder Austausch-Studenten, die nur für eine bestimmte Zeit in der Stadt weilen. Auch Handwerker suchen oft nur ein Zuhause auf Zeit.

Untermieter per Internet finden

Internet-Portale zur Suche nach Untermietern gibt es jede Menge. Allen voran die großen Player Immobilienscout, Immonet oder Immowelt. Die Anzeigen auf diesen Portalen sind kostenpflichtig und nicht gerade günstig. Erreichen jedoch eine unglaubliche Masse an Interessenten. Zudem bieten diese Portale in der Regel Rundum-Service. Vordrucke, Muster-Untermietverträge und vielen hilfreichen Tipps und Anleitungen sind zu finden.

Kostenlos hingegen ist bei privatem Gebrauch das Portal WG-gesucht (Stand 2015). Der Name ist etwas irreführend, denn hier kann man nicht mehr nur WG-Zimmer sondern auch komplette Wohnungen untervermieten. Das Portal ist gerade bei jüngerem Publikum sehr bekannt und erzielt eine ordentliche Reichweite.
Auch ebay Kleinanzeigen werden inzwischen zur Wohnungsvermietung genutzt. Dieser Service ist ebenfalls kostenfrei (Stand 2015).

Untermieter vor Ort finden

Auch in der realen Welt bieten sich echte Chancen einen Untermieter zu finden. Ein Zettel am schwarzen Brett an der Uni oder im Cafe um die Ecke kann Interessenten herauf beschwören. Selbst im Supermarkt kann man sein Glück an der Kunden-Pinnwand versuchen.
Nicht zu vergessen ist auch die Mundpropaganda über Familie und Freunde. Frisch getrennte Eheleute oder Pärchen finden sich nicht selten und diese sind vielleicht für eine Bleibe für den Übergang dankbar :-).

Kurzzeit Vermietung

Sollte es nicht gelingen oder möglich sein, seine Wohnung für die komplette Zeit an ein und denselben Untermieter zu vermieten, sind auch wechselnde Kurzzeitmieter denkbar.
Hotels und Pensionen sind Plattformen wie airbnb oder Wimdu zwar ein Dorn im Auge, aber für private Zwecke doch wirklich eine tolle Erfindung. Jeder kann hier seine Wohnung oder ein Zimmer zur Vermietung anbieten. Während man selbst durch die Welt reist, könnte ein anderer Weltreisender auf der heimischen Couch weilen!
Hierbei ist zu bedenken, dass ein Vertrauter in der Heimat die Schlüsselgewalt übernehmen muss und ebenfalls die Übergabe, Betreuung der Gäste und die Reinigung sicherzustellen hat. Dies gestaltet sich eher schwierig, ist aber nicht unmöglich.

Mietpreis bestimmen

Das ist garnicht so einfach! Denn es gilt zu bedenken: der Untermieter nutzt nicht nur die Wohnung / Wohnfläche, sondern duscht auch (hofft man), verbraucht Strom, telefoniert oder schaut Fernsehen. Zudem nutzt er jegliche Ausstattung und Mobiliar. All das sollten Sie unbedingt in die Berechnung einfließen lassen. Die reine Warmmiete durchzureichen ist somit der falsche Weg. Es sei denn, Sie sind froh über jegliche finanzielle Erleichterung. Aber bedenken Sie unbedingt, dass Nebenkosten gern aus dem Ruder laufen. Hierfür sollten in jedem Falle gesonderte Regelungen getroffen werden, um im Zweifelsfall auch im Nachhinein Nachzahlungen fordern zu können.

Fazit

Wer auch immer am Ende ihre Wohnung mietet - Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser. Prüfen Sie den potentiellen Mieter auf Herz und Nieren!
Klären Sie alles bis ins Detail - Versicherung, Fristen, Miete, Nebenkosten, Umgang mit Schäden an der Wohnung selbst oder am Inventar.
Stellen Sie klare Regeln auf! Besser eine Regel mehr, als eine zu wenig. Viel Erfolg!